Angeln ohne Angel­schein

Muss ich wirklich immer die Angel­schein-Prüfung ablegen, um zu angeln? Gibt's denn gar keine Ausnahmen?! Doch! Glücklicherweise bieten Bundesländer die Chance, ins Angeln reinzuschnuppern. Hier zeigen wir dir, in welchem Bundesland du auch ohne Fischerei­schein die Angelrute schwingen darfst. 

Angeln ohne Angelschein

Angeln ohne Angel­schein - in diesen Bundesländern ist es möglich

Angeln ohne Angel­schein in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg darfst du an sogenannten "bewirtschafteten Anlagen der Teichwirtschaft und Fischzucht" ohne Fischerei­schein angeln. Dazu zählen sogenannte Forellenteiche (auf neudeutsch Put&Take-Anlagen genannt). Die Besitzer dürfen Erlaubnisscheine für ihre Gewässer verkaufen, auch wenn die Gäste keinen Fischerei­schein besitzen. Vor­aus­setzung ist aber, dass ein ausgebildeter Ang­ler anwesend ist und die tierschutzgerechte Behandlung der Fische gewährleistet. Bitte informiere dich aber sicherheitshalber vorher nochmal bei dem Forellensee, an dem Du angeln möchtest. Diese Art der Angelei ist gerade bei Einsteigern sehr beliebt, da die Betreiber die Fische - meist Forellen - gezielt zum Angeln aussetzen. Die Chancen auf einen erfolgreichen Angeltag sind daher sehr gut und die Fisch schmecken außerdem hervorragend. 

Mehr Infos findest du auf unserer Seite Angeln am Forellensee ohne Angel­schein

Außerdem wird in Baden-Württemberg für das Angeln an privaten Kleingewässern bis 0,25 ha kein Fischerei­schein benötigt. Wenn du also jemanden kennst, der so einen kleinen Teich besitzt oder sogar selbst glücklicher Gewässer-Inhaber bist, darfst du dort ohne Fischerei­schein angeln. 

Video: Grundlagen für Anfänger

Du überlegst, mit dem Angeln anzufangen? Dann schau der Angel-Einsteigerin Maria über die Schulter. Zusammen mit Jens von Lieblingsköder ist sie nach Niedersachsen an den Angelpark Thönse gefahren. Dort ist das Angeln ohne Angel­schein an Forellenseen erlaubt. Maria übt das Auswerfen, die richtige Köderpräsentation und vieles mehr. Ob sie gleich beim allerersten Mal Erfolg hat? Egal, Hauptsache Spaß! 

Angeln ohne Angel­schein in Brandenburg

In Brandenburg darfst du an bewirtschafteten Teichanlagen ohne Fischerei­schein angeln. Weitere Informationen zum Angeln am Forellensee ohne Angel­schein findest du auf unserer Seite Angeln am Forellensee ohne Angel­schein

Friedfische ohne Angel­schein angeln

Seit 2006 dürfen alle Personen, die das 8. Lebensjahr vollendet haben, ohne Prüfung auf Friedfische angeln. Wenn du gezielt auf Raubfische wie Hecht, Zander, Wels oder Barsch angeln möchtest, benötigst du dagegen den Fischerei­schein. Als "Friedfisch-Handangel" (hoch lebe das Bürokratendeutsch!) wird eine Angelrute bezeichnet, die mit einem einfachen Haken ausgestattet ist (kein Doppel- oder Drillingshaken). Als Köder darfst du lediglich pflanzliche Produkte (zum Beispiel Mais, Teig oder Brot) sowie Würmer und Maden verwenden. Schöner Nebeneffekt: Gerade mit Würmern lassen sich so auch legal vor allem Barsche und Forellen fangen, obwohl die zu den Raubfischen zählen. Köderfische und Kunstköder sind tabu. 

Beim Angeln musst du trotzdem immer folgende drei Dokumente dabei haben: 

1. Fischereiabgabemarke 

Die Fischereiabgabemarke ist in Brandenburg eine verpflichtende Abgabe, die alle Ang­ler bezahlen müssen. Du kannst sie bei den Unteren Fischereibehörden und bei autorisierten Ausgabestellen von Angelkarten kaufen. Pro Kalenderjahr zahlen Kinder 2,50 € und Erwachsene 12 € 

2. Angelkarte

Die Angel- oder Erlaubniskarte ist die Berechtigung vom Inhaber der Fischereirechte. Die benötigst du grundsätzlich immer. Möglichkeiten gibt es reichlich: Angelvereine bieten Mitgliedschaften, Fischer verkaufen Gastkarten für ihre Gewässer oder der Betreiber eines Forellenteichs verlangt Eintritt. 

3. Personalausweis (als Kind natürlich nicht) 

Bei einer Kontrolle musst du dich ausweisen können. Wie im normalen Leben sonst auch. Eine gute Broschüre zum Thema Angeln auf Friedfische ohne Fischerei­schein gibt das Landesamt heraus: HIER

Touristen aus dem Ausland 

Touristen aus dem Ausland genießen in Brandenburg besondere Rechte. Sie dürfen ohne Fischerei­schein auf Fried- und Raubfische angeln, sofern sie sich "nur kurze Zeiträume" in Brandenburg aufhalten. Heißt: Spätestens beim dauerhaften Aufenthalt gelten dann die gleichen Regeln wie für Einheimische auch. 

Angeln ohne Angel­schein in Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommern ist ein Paradies für Ang­ler. Die Ostsee mit den Bodden sowie unzählige Seen und Flüsse bieten unendliche Möglichkeiten. Hinzu kommt eine sehr anglerfreundliche Politik im Land. Einerseits sind die Hürden für den Fischerei­schein vergleichsweise niedrig, andererseits kannst du dort auch ohne Prüfung die Rute schwingen. Einheimische und Gäste können seit einigen Jahren einen sogenannten Touristenfischereischein kaufen. Wie das genau funktioniert, haben wir auf der Seite detailliert für dich beschrieben. Du bezahlst einmal 24 € und darfst dann an 28 aufeinanderfolgenden Tagen angeln. Denke aber bitte daran, dass du unbedingt immer die Erlaubniskarte benötigst. Das ist die Einwilligung vom Inhaber des Fischereirechts, die meist in Form von Tages-, Monats- und Jahreskarten rausgegeben wird. Den Touristenfischereischein kannst Du bei den Ordnungsämtern und in den meisten Touristenbüros kaufen.

hinweisHinweis: Angeln ohne Erlaubniskarte - das geht nicht!

VORSICHT! Beim Angeln in Deutschland brauchst du grundsätzlich IMMER die Erlaubniskarte vom Gewässerbetreiber. Ausnahme sind nur die freien Gewässer in Niedersachsen. Ansonsten musst du dich immer um die Erlaubniskarte - umgangssprachlich Angelkarte oder auch Angel­schein genannt - kümmern. 

Einsteiger Angelbuch

Angeln ohne Angel­schein in Bremen

Einwohner der Hansestadt genießen das uralte "Stockangelrecht". Jeder Volljährige mit erstem Wohnsitz in Bremen darf mit zwei Angelruten an bestimmten Gewässern fischen. Die Wurzeln reichen bis Kaiser Karl V. zurück, der 1541 an den Bürgermeister das Privileg vergab, auf bestimmten Abschnitten der Weser zu fischen. Dieses Recht hat sich bis heute behauptet und Eingang in das Fischereigesetz von Bremen gefunden. 

Wenn du die Vor­aus­setzungen erfüllst, kannst du in Bremen den Stockangelschein beim Bürgeramt beantragen. Für die Ausstellung zahlst du 32 € und dann gilt der Schein das ganze Leben lang. Zur Beantragung benötigst du ein Passfoto und deinen Personalausweis oder Reisepass. 

Stockangelrecht - hier gilt es: 

- Weser innerhalb der bremischen Landesgrenze

- in der Kleinen Weser

- in der Lesum flussaufwärts bis zur Burger Straßenbrücke

- in dem tideabhängigen Teil der Geeste 

Natur- und Fischschongebiete musst du natürlich beachten! Außerdem musst du einen Kescher, ein Maßband sowie ein Schlagstock und Messer zum ordnungsgemäßen Betäuben und Töten deines Fangs mitführen. Logisch, dass du auch mit dem Stockangelschein Schonzeiten und Mindestmaße beachten musst. Ein Blick in die Bremische Binnenfischereiverordnung hilft dir weiter, wenn du dich über die aktuellen Regelungen informieren möchtest. 

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Verpasse keinen Angel­schein-Kurs! Aktiviere den Kursalarm! Wir informieren dich sofort, sobald ein Kurs in deiner Nähe stattfindet. 

Angeln ohne Angel­schein in Hamburg

In Hamburg gilt seit 2019 ein neues Fischerei- und Angelgesetz, das Ausnahmen von der grundsätzlichen Fischerei­schein­pflicht zulässt. Neu ist, dass lizenzierte Angelguides bis zu drei Personen ohne Fischerei­schein mitnehmen dürfen. Angelguides sind professionelle Angelführer, die  dir dabei helfen, Fische zu fangen. Die Gäste dürfen in Begleitung des erfahrenen Führers angeln. Wenn du also eine Angeltour in der Hansestadt bei einem Angelguide buchst, bist du von der Fischerei­schein­pflicht befreit. Anbieter findest du problemlos im Internet. Auch Angelvereinen ist es erlaubt, bei Veranstaltungen Gäste ohne Fischerei­schein angeln zu lassen.

Angeln ohne Angel­schein in Niedersachsen

In Niedersachsen darfst du laut Landesfischereigesetz an Küstengewässern und sogenannten Freien Gewässern ohne Angel­prüfung fischen. Allerdings musst du auch dort 14 Jahre alt sein, um selbstständig zu angeln. In § 1 des Niedersächsischen Fischereigesetzes heißt es in Abs. 1: "In den Küstengewässern ist der Fisch- und Krebsfang frei". Zu den Küstengewässern zählen neben Nordsee auch Abschnitte der Elbe, Oste, Weser, Hunte, Ems und Leda. Eine genaue Definition der Bereiche findest du HIER. Dort benötigst du weder Erlaubniskarte noch Fischereischein oder Fischereiabgabe (gibt's in Niedersachsen eh nicht). Gültige Regeln und Verordnungen wie etwa Schonzeiten und Mindestmaße gelten natürlich trotzdem - darüber musst du dich vorab informieren. 

Auch sonst gibt es keine grundsätzliche Fischerei­schein­pflicht in Niedersachsen. Laut § 57 des Niedersächsischen Fischereigesetzes genügt ein Personalausweis sowie die entsprechende Erlaubniskarte. Die jeweiligen Gewässerbewirtschafter entscheiden also selbst, ob sie einen Fischerei­schein für die Herausgabe der Angelkarten verlangen. Unserer Kenntnis nach verzichten aber nur Betreiber von Forellenteichen oft darauf, ansonsten wird der Fischereischein verlangt. Willst du in einen Angelverein eintreten, benötigst du den Fischerei­schein. 

Angeln ohne Angel­schein in Rheinland Pfalz und Saarland

An den Grenzgewässern zwischen Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg kann ohne Fischerei­schein geangelt werden. Du benötigst lediglich den Erlaubnisschein, den du ab deinem 14. Lebensjahr kaufen kannst. 

Die Sonderregelung umfasst folgende Gewässer:

Mosel: Zwischen den Orten Schengen und Wasserbillig (gesamte Grenzlinie) 

Grenz-Sauer: Zwischen den Orten Wasserbillig und Wallendorf

Our: Vom Dreiländereck bis Wallendorf (einschließlich des Stausees bei Vianden) 

Den entsprechenden Fischerlaubnisschein (FES) kannst du bei den Geschäftsstellen der Eintragungs- und Domänenverwaltung erwerben. Du musst nur deinen Personalausweis vorzeigen. Außerdem erhältst du den Erlaubnisschein bei den Gemeindesekretariaten. Für den Stausee gibt's den FES bei der Société Electrique de l'Our (SEO). 

Eine Übersicht über die Kosten, Schonzeiten und Bestimmungen findest du HIER

aktivierenTipp: Angeln am Forellenteich

In vielen Bundesländern darfst du ohne Angel­schein am Forellenteich angeln. Du kannst dort perfekt die ersten Erfahrungen sammeln. Wie du schnell deine erste Forelle fängst, zeigen wir dir in unserem Artikel: 

Angeln ohne Angel­schein in Sachsen

In Sachsen darfst du ohne Fischerei­schein an bewirtschafteten Anlagen angeln. Das sind die sogenannten Forellenseen, wo du gegen Zahlung einer Gebühr fischen darfst. Die Betreiber solcher Teichanlagen besetzen die Fische extra zum Angeln. Das sind meistens Regenbogenforellen, aber auch Karpfen und teilweise sogar Afrowelse finden sich in den Seen. Eine tolle Möglichkeit, das Angeln zu lernen und leckeren Fisch zu erbeuten! Weitere Infos zu dem Thema findest du auf unserer Seite Angeln am Forellensee ohne Angel­schein


Angeln ohne Angel­schein in Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein verfügt über Zugang zu zwei Meeren und ist mit zahlreichen Seen, Flüssen und Kanälen gesegnet. Kein Wunder, dass Angeln im Norden äußerst beliebt ist. Die Hürden sind in Schleswig-Holstein niedrig. Ohne Fischerei­schein hast du gleich drei Möglichkeiten zu angeln. 

1. Angeln am Forellensee ohne Angel­schein

Das Fischereigesetz sagt deutlich, dass zum Angeln an einem sogenannten Forellenteich kein Fischereischein benötigt wird. Vor­aus­setzung ist, dass der Betreiber für eine Betreuung durch einen Fischerei­scheininhaber sorgt. So soll sichergestellt werden, dass das Tierschutzgesetz eingehalten wird. Weitere Infos zu dem Thema findest du auf unserer Seite Angeln am Forellensee ohne Angel­schein

2. Urlauberfischereischein

Ähnlich wie in Mecklenburg-Vorpommern kannst du einen begrenzt gültigen Urlauber-Fischereischein kaufen. Der gilt für 28 Tage und kostet beim ersten Mal 20 €. Anders als der Name vielleicht vermuten lässt, darfst du den Schein auch als Einheimischer kaufen. Den Urlauberfischereischein erhältst du bei den Ordnungsämtern oder bei der Oberen Fischereibehörde. Weitere Infos zum Urlauberfischerei­schein in Schleswig-Holstein findest Du HIER

3. Angeln ohne Angel­schein auf dem Angelkutter

Wenn du mit einem Angelkutter rausfährst, der spezielle Angeltörns zum Beispiel auf Dorsch anbietet, benötigst du ebenfalls keinen Fischereischein. Genau wie am Forellenteich geht der Gesetzgeber davon aus, dass der Verantwortliche - in dem Fall der Kapitän - für die Einhaltung der tierschutzrelevanten Vorschriften sorgt. Ein Fischerei­scheininhaber muss daher das Angeln beaufsichtigen. An eins musst du aber denken: Die Fischereiabgabe musst du trotzdem entrichten. Sie kostet 10 € im Jahr. Häufig kannst du die direkt auf dem Angelkutter kaufen und musst dich nicht vorher darum kümmern. Bitte informiere dich aber, damit du keine böse Überraschung erlebst. 

Angeln ohne Angel­schein in Thüringen

In Thüringen kannst du den sogenannten Vierteljahresschein kaufen, sofern du 14 Jahre alt bist. Der ist vergleichbar mit dem Touristenfischereischein in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Der Vierteljahresschein kostet 19 € und gilt - bei dem Namen nicht überraschend - ganze drei Monate. Allerdings kann er nur einmal pro Kalenderjahr beantragt werden, ist also nicht verlängerbar. Thüringen will auf diesem Weg Touristen die Möglichkeit geben, ohne große Formalitäten zu angeln. Außerdem sollen Einheimische ins Angeln reinschnuppern können. Eine tolle, relativ unbürokratische Lösung für alle Angel-Interessenten. 

Du erhältst den Vierteljahresschein bei den Gemeindeverwaltungen an deinem Wohn- oder Urlaubsort. Du brauchst den Personalausweis und ein Antragsformular (das erhältst du vor Ort). Manche Behörden versenden den Schein auch per Post, dafür rufst du aber vorher am besten an. Wichtig ist, dass du auch mit dem Vierteljahresschein immer an eine Erlaubniskarte denkst. Das ist die Erlaubnis vom Gewässerbetreiber, die du auch mit dem Fischerei­schein grundsätzlich immer benötigst. 

Angeln ohne Angel­schein - in diesen Bundesländern ist es nicht möglich


Angeln ohne Angel­schein verboten? Das sind deine Möglichkeiten!

1. Angeln im Urlaub

Nicht nur im Ausland, sondern auch in Deutschland darfst du in einigen Bundesländern im Urlaub angeln. Die Möglichkeiten findest du auf dieser Seite. Besonders beliebt ist der Touristenfischerei­schein in MV und Schleswig-Holstein. Aber auch das Forellenangeln ohne Angel­schein ist sehr beliebt. 

2. Jugend­fischerei­schein beantragen

In den allermeisten Bundesländern darfst du ohne Prüfung einen Jugend­fischereischein beantragen. Welche Altersgrenzen dafür gelten und was du beachten musst, erfährst du auf unserer Seite Jugendfischereischein.

3. Angel­schein machen!

Das ist die Königslösung! Damit hast du alle Möglichkeiten. Und es ist wirklich nicht schwer, versprochen! Auf Angel­schein.de findest du alle Informationen zu den Vorschriften in deinem Bundesland.Und mit unserem Kursfinder findest du ganz schnell den richtigen Angelkurs in deiner Nähe.