Angeln ohne Angelschein
Muss ich wirklich immer die Angelschein-Prüfung ablegen, um zu angeln? Gibt's denn gar keine Ausnahmen?! Doch! Glücklicherweise bieten Bundesländer die Chance, ins Angeln reinzuschnuppern. Hier zeigen wir dir, in welchem Bundesland du auch ohne Fischereischein die Angelrute schwingen darfst.

Inhaltsverzeichnis
- Angeln ohne Angelschein in Baden-Württemberg
- Angeln ohne Angelschein in Brandenburg
- Angeln ohne Angelschein in Bremen
- Angeln ohne Angelschein in Hamburg
- Angeln ohne Angelschein in Mecklenburg-Vorpommern
- Angeln ohne Angelschein in Niedersachsen
- Angeln ohne Angelschein in Rheinland Pfalz und Saarland
- Angeln ohne Angelschein in Sachsen
- Angeln ohne Angelschein in Schleswig-Holstein
- Angeln ohne Angelschein in Thüringen
Angeln ohne Angelschein - in diesen Bundesländern ist es möglich
Angeln ohne Angelschein in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg darfst du an sogenannten "bewirtschafteten Anlagen der Teichwirtschaft und Fischzucht" ohne Fischereischein angeln. Dazu zählen sogenannte Forellenteiche (auf neudeutsch Put&Take-Anlagen genannt). Die Besitzer dürfen Erlaubnisscheine für ihre Gewässer verkaufen, auch wenn die Gäste keinen Fischereischein besitzen. Voraussetzung ist aber, dass ein ausgebildeter Angler anwesend ist und die tierschutzgerechte Behandlung der Fische gewährleistet. Bitte informiere dich aber sicherheitshalber vorher nochmal bei dem Forellensee, an dem Du angeln möchtest. Diese Art der Angelei ist gerade bei Einsteigern sehr beliebt, da die Betreiber die Fische - meist Forellen - gezielt zum Angeln aussetzen. Die Chancen auf einen erfolgreichen Angeltag sind daher sehr gut und die Fisch schmecken außerdem hervorragend.
Mehr Infos findest du auf unserer Seite Angeln am Forellensee ohne Angelschein
Außerdem wird in Baden-Württemberg für das Angeln an privaten Kleingewässern bis 0,25 ha kein Fischereischein benötigt. Wenn du also jemanden kennst, der so einen kleinen Teich besitzt oder sogar selbst glücklicher Gewässer-Inhaber bist, darfst du dort ohne Fischereischein angeln.
Video: Grundlagen für Anfänger
Du überlegst, mit dem Angeln anzufangen? Dann schau der Angel-Einsteigerin Maria über die Schulter. Zusammen mit Jens von Lieblingsköder ist sie nach Niedersachsen an den Angelpark Thönse gefahren. Dort ist das Angeln ohne Angelschein an Forellenseen erlaubt. Maria übt das Auswerfen, die richtige Köderpräsentation und vieles mehr. Ob sie gleich beim allerersten Mal Erfolg hat? Egal, Hauptsache Spaß!
Angeln ohne Angelschein in Brandenburg
In Brandenburg darfst du an bewirtschafteten Teichanlagen ohne Fischereischein angeln. Weitere Informationen zum Angeln am Forellensee ohne Angelschein findest du auf unserer Seite Angeln am Forellensee ohne Angelschein
Friedfische ohne Angelschein angeln
Seit 2006 dürfen alle Personen, die das 8. Lebensjahr vollendet haben, ohne Prüfung auf Friedfische angeln. Wenn du gezielt auf Raubfische wie Hecht, Zander, Wels oder Barsch angeln möchtest, benötigst du dagegen den Fischereischein. Als "Friedfisch-Handangel" (hoch lebe das Bürokratendeutsch!) wird eine Angelrute bezeichnet, die mit einem einfachen Haken ausgestattet ist (kein Doppel- oder Drillingshaken). Als Köder darfst du lediglich pflanzliche Produkte (zum Beispiel Mais, Teig oder Brot) sowie Würmer und Maden verwenden. Schöner Nebeneffekt: Gerade mit Würmern lassen sich so auch legal vor allem Barsche und Forellen fangen, obwohl die zu den Raubfischen zählen. Köderfische und Kunstköder sind tabu.
Beim Angeln musst du trotzdem immer folgende drei Dokumente dabei haben:
1. Fischereiabgabemarke
Die Fischereiabgabemarke ist in Brandenburg eine verpflichtende Abgabe, die alle Angler bezahlen müssen. Du kannst sie bei den Unteren Fischereibehörden und bei autorisierten Ausgabestellen von Angelkarten kaufen. Pro Kalenderjahr zahlen Kinder 2,50 € und Erwachsene 12 €
2. Angelkarte
Die Angel- oder Erlaubniskarte ist die Berechtigung vom Inhaber der Fischereirechte. Die benötigst du grundsätzlich immer. Möglichkeiten gibt es reichlich: Angelvereine bieten Mitgliedschaften, Fischer verkaufen Gastkarten für ihre Gewässer oder der Betreiber eines Forellenteichs verlangt Eintritt.
3. Personalausweis (als Kind natürlich nicht)
Bei einer Kontrolle musst du dich ausweisen können. Wie im normalen Leben sonst auch. Eine gute Broschüre zum Thema Angeln auf Friedfische ohne Fischereischein gibt das Landesamt heraus: HIER
Touristen aus dem Ausland
Touristen aus dem Ausland genießen in Brandenburg besondere Rechte. Sie dürfen ohne Fischereischein auf Fried- und Raubfische angeln, sofern sie sich "nur kurze Zeiträume" in Brandenburg aufhalten. Heißt: Spätestens beim dauerhaften Aufenthalt gelten dann die gleichen Regeln wie für Einheimische auch.
Angeln ohne Angelschein in Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern ist ein Paradies für Angler. Die Ostsee mit den Bodden sowie unzählige Seen und Flüsse bieten unendliche Möglichkeiten. Hinzu kommt eine sehr anglerfreundliche Politik im Land. Einerseits sind die Hürden für den Fischereischein vergleichsweise niedrig, andererseits kannst du dort auch ohne Prüfung die Rute schwingen. Einheimische und Gäste können seit einigen Jahren einen sogenannten Touristenfischereischein kaufen. Wie das genau funktioniert, haben wir auf der Seite detailliert für dich beschrieben. Du bezahlst einmal 24 € und darfst dann an 28 aufeinanderfolgenden Tagen angeln. Denke aber bitte daran, dass du unbedingt immer die Erlaubniskarte benötigst. Das ist die Einwilligung vom Inhaber des Fischereirechts, die meist in Form von Tages-, Monats- und Jahreskarten rausgegeben wird. Den Touristenfischereischein kannst Du bei den Ordnungsämtern und in den meisten Touristenbüros kaufen.
Hinweis: Angeln ohne Erlaubniskarte - das geht nicht!
VORSICHT! Beim Angeln in Deutschland brauchst du grundsätzlich IMMER die Erlaubniskarte vom Gewässerbetreiber. Ausnahme sind nur die freien Gewässer in Niedersachsen. Ansonsten musst du dich immer um die Erlaubniskarte - umgangssprachlich Angelkarte oder auch Angelschein genannt - kümmern.
Angeln ohne Angelschein in Bremen
Einwohner der Hansestadt genießen das uralte "Stockangelrecht". Jeder Volljährige mit erstem Wohnsitz in Bremen darf mit zwei Angelruten an bestimmten Gewässern fischen. Die Wurzeln reichen bis Kaiser Karl V. zurück, der 1541 an den Bürgermeister das Privileg vergab, auf bestimmten Abschnitten der Weser zu fischen. Dieses Recht hat sich bis heute behauptet und Eingang in das Fischereigesetz von Bremen gefunden.
Wenn du die Voraussetzungen erfüllst, kannst du in Bremen den Stockangelschein beim Bürgeramt beantragen. Für die Ausstellung zahlst du 32 € und dann gilt der Schein das ganze Leben lang. Zur Beantragung benötigst du ein Passfoto und deinen Personalausweis oder Reisepass.
Stockangelrecht - hier gilt es:
- Weser innerhalb der bremischen Landesgrenze
- in der Kleinen Weser
- in der Lesum flussaufwärts bis zur Burger Straßenbrücke
- in dem tideabhängigen Teil der Geeste
Natur- und Fischschongebiete musst du natürlich beachten! Außerdem musst du einen Kescher, ein Maßband sowie ein Schlagstock und Messer zum ordnungsgemäßen Betäuben und Töten deines Fangs mitführen. Logisch, dass du auch mit dem Stockangelschein Schonzeiten und Mindestmaße beachten musst. Ein Blick in die Bremische Binnenfischereiverordnung hilft dir weiter, wenn du dich über die aktuellen Regelungen informieren möchtest.
Angeln ohne Angelschein in Hamburg
In Hamburg gilt seit 2019 ein neues Fischerei- und Angelgesetz, das Ausnahmen von der grundsätzlichen Fischereischeinpflicht zulässt. Neu ist, dass lizenzierte Angelguides bis zu drei Personen ohne Fischereischein mitnehmen dürfen. Angelguides sind professionelle Angelführer, die dir dabei helfen, Fische zu fangen. Die Gäste dürfen in Begleitung des erfahrenen Führers angeln. Wenn du also eine Angeltour in der Hansestadt bei einem Angelguide buchst, bist du von der Fischereischeinpflicht befreit. Anbieter findest du problemlos im Internet. Auch Angelvereinen ist es erlaubt, bei Veranstaltungen Gäste ohne Fischereischein angeln zu lassen.
Angeln ohne Angelschein in Niedersachsen
In Niedersachsen darfst du laut Landesfischereigesetz an Küstengewässern und sogenannten Freien Gewässern ohne Angelprüfung fischen. Allerdings musst du auch dort 14 Jahre alt sein, um selbstständig zu angeln. In § 1 des Niedersächsischen Fischereigesetzes heißt es in Abs. 1: "In den Küstengewässern ist der Fisch- und Krebsfang frei". Zu den Küstengewässern zählen neben Nordsee auch Abschnitte der Elbe, Oste, Weser, Hunte, Ems und Leda. Eine genaue Definition der Bereiche findest du HIER. Dort benötigst du weder Erlaubniskarte noch Fischereischein oder Fischereiabgabe (gibt's in Niedersachsen eh nicht). Gültige Regeln und Verordnungen wie etwa Schonzeiten und Mindestmaße gelten natürlich trotzdem - darüber musst du dich vorab informieren.
Auch sonst gibt es keine grundsätzliche Fischereischeinpflicht in Niedersachsen. Laut § 57 des Niedersächsischen Fischereigesetzes genügt ein Personalausweis sowie die entsprechende Erlaubniskarte. Die jeweiligen Gewässerbewirtschafter entscheiden also selbst, ob sie einen Fischereischein für die Herausgabe der Angelkarten verlangen. Unserer Kenntnis nach verzichten aber nur Betreiber von Forellenteichen oft darauf, ansonsten wird der Fischereischein verlangt. Willst du in einen Angelverein eintreten, benötigst du den Fischereischein.
Angeln ohne Angelschein in Rheinland Pfalz und Saarland
An den Grenzgewässern zwischen Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg kann ohne Fischereischein geangelt werden. Du benötigst lediglich den Erlaubnisschein, den du ab deinem 14. Lebensjahr kaufen kannst.
Die Sonderregelung umfasst folgende Gewässer:
Mosel: Zwischen den Orten Schengen und Wasserbillig (gesamte Grenzlinie)
Grenz-Sauer: Zwischen den Orten Wasserbillig und Wallendorf
Our: Vom Dreiländereck bis Wallendorf (einschließlich des Stausees bei Vianden)
Den entsprechenden Fischerlaubnisschein (FES) kannst du bei den Geschäftsstellen der Eintragungs- und Domänenverwaltung erwerben. Du musst nur deinen Personalausweis vorzeigen. Außerdem erhältst du den Erlaubnisschein bei den Gemeindesekretariaten. Für den Stausee gibt's den FES bei der Société Electrique de l'Our (SEO).
Eine Übersicht über die Kosten, Schonzeiten und Bestimmungen findest du HIER.
Tipp: Angeln am Forellenteich
In vielen Bundesländern darfst du ohne Angelschein am Forellenteich angeln. Du kannst dort perfekt die ersten Erfahrungen sammeln. Wie du schnell deine erste Forelle fängst, zeigen wir dir in unserem Artikel:
Angeln ohne Angelschein in Sachsen
In Sachsen darfst du ohne Fischereischein an bewirtschafteten Anlagen angeln. Das sind die sogenannten Forellenseen, wo du gegen Zahlung einer Gebühr fischen darfst. Die Betreiber solcher Teichanlagen besetzen die Fische extra zum Angeln. Das sind meistens Regenbogenforellen, aber auch Karpfen und teilweise sogar Afrowelse finden sich in den Seen. Eine tolle Möglichkeit, das Angeln zu lernen und leckeren Fisch zu erbeuten! Weitere Infos zu dem Thema findest du auf unserer Seite Angeln am Forellensee ohne Angelschein
Angeln ohne Angelschein in Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein verfügt über Zugang zu zwei Meeren und ist mit zahlreichen Seen, Flüssen und Kanälen gesegnet. Kein Wunder, dass Angeln im Norden äußerst beliebt ist. Die Hürden sind in Schleswig-Holstein niedrig. Ohne Fischereischein hast du gleich drei Möglichkeiten zu angeln.
1. Angeln am Forellensee ohne Angelschein
Das Fischereigesetz sagt deutlich, dass zum Angeln an einem sogenannten Forellenteich kein Fischereischein benötigt wird. Voraussetzung ist, dass der Betreiber für eine Betreuung durch einen Fischereischeininhaber sorgt. So soll sichergestellt werden, dass das Tierschutzgesetz eingehalten wird. Weitere Infos zu dem Thema findest du auf unserer Seite Angeln am Forellensee ohne Angelschein
2. Urlauberfischereischein
Ähnlich wie in Mecklenburg-Vorpommern kannst du einen begrenzt gültigen Urlauber-Fischereischein kaufen. Der gilt für 28 Tage und kostet beim ersten Mal 20 €. Anders als der Name vielleicht vermuten lässt, darfst du den Schein auch als Einheimischer kaufen. Den Urlauberfischereischein erhältst du bei den Ordnungsämtern oder bei der Oberen Fischereibehörde. Weitere Infos zum Urlauberfischereischein in Schleswig-Holstein findest Du HIER.
3. Angeln ohne Angelschein auf dem Angelkutter
Wenn du mit einem Angelkutter rausfährst, der spezielle Angeltörns zum Beispiel auf Dorsch anbietet, benötigst du ebenfalls keinen Fischereischein. Genau wie am Forellenteich geht der Gesetzgeber davon aus, dass der Verantwortliche - in dem Fall der Kapitän - für die Einhaltung der tierschutzrelevanten Vorschriften sorgt. Ein Fischereischeininhaber muss daher das Angeln beaufsichtigen. An eins musst du aber denken: Die Fischereiabgabe musst du trotzdem entrichten. Sie kostet 10 € im Jahr. Häufig kannst du die direkt auf dem Angelkutter kaufen und musst dich nicht vorher darum kümmern. Bitte informiere dich aber, damit du keine böse Überraschung erlebst.
Angeln ohne Angelschein in Thüringen
In Thüringen kannst du den sogenannten Vierteljahresschein kaufen, sofern du 14 Jahre alt bist. Der ist vergleichbar mit dem Touristenfischereischein in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Der Vierteljahresschein kostet 19 € und gilt - bei dem Namen nicht überraschend - ganze drei Monate. Allerdings kann er nur einmal pro Kalenderjahr beantragt werden, ist also nicht verlängerbar. Thüringen will auf diesem Weg Touristen die Möglichkeit geben, ohne große Formalitäten zu angeln. Außerdem sollen Einheimische ins Angeln reinschnuppern können. Eine tolle, relativ unbürokratische Lösung für alle Angel-Interessenten.
Du erhältst den Vierteljahresschein bei den Gemeindeverwaltungen an deinem Wohn- oder Urlaubsort. Du brauchst den Personalausweis und ein Antragsformular (das erhältst du vor Ort). Manche Behörden versenden den Schein auch per Post, dafür rufst du aber vorher am besten an. Wichtig ist, dass du auch mit dem Vierteljahresschein immer an eine Erlaubniskarte denkst. Das ist die Erlaubnis vom Gewässerbetreiber, die du auch mit dem Fischereischein grundsätzlich immer benötigst.
Angeln ohne Angelschein - in diesen Bundesländern ist es nicht möglich
Angeln ohne Angelschein verboten? Das sind deine Möglichkeiten!
1. Angeln im Urlaub
Nicht nur im Ausland, sondern auch in Deutschland darfst du in einigen Bundesländern im Urlaub angeln. Die Möglichkeiten findest du auf dieser Seite. Besonders beliebt ist der Touristenfischereischein in MV und Schleswig-Holstein. Aber auch das Forellenangeln ohne Angelschein ist sehr beliebt.
2. Jugendfischereischein beantragen
In den allermeisten Bundesländern darfst du ohne Prüfung einen Jugendfischereischein beantragen. Welche Altersgrenzen dafür gelten und was du beachten musst, erfährst du auf unserer Seite Jugendfischereischein.
3. Angelschein machen!
Das ist die Königslösung! Damit hast du alle Möglichkeiten. Und es ist wirklich nicht schwer, versprochen! Auf Angelschein.de findest du alle Informationen zu den Vorschriften in deinem Bundesland.Und mit unserem Kursfinder findest du ganz schnell den richtigen Angelkurs in deiner Nähe.